Woher kommt der Begriff "Nachhaltigkeit"?
"Nachhaltigkeit" ist ein Begriff aus der Forstwirtschaft, der bereits vor über 300 Jahren von Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk "Sylvicultura oeconomica oder Hauswirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baumzucht" eingeführt wurde. Darin beschreibt Carl von Carlowitz ein einfaches, aber wirksames Prinzip: So sollte nicht mehr Holz geerntet werden als wieder nachwächst bzw. das geschlagene Holz durch Aufforstungen wieder ausgeglichen werden. Eine "nachhaltende Waldbewirtschaftung" verpflichtet sich damit einem schonenden und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den nachfolgenden Generationen.
Hintergründe zu den verwendeten Materialien
Bambus
Das Bambusgras ist ein robuster und schnell nachwachsender Rohstoff, das kaum Düngemittel, Pestizide oder künstliche Bewässerung benötigt und am Tag bis zu 1 m an Höhe gewinnen kann. Nach nur 3 bis 5 Jahren kann Bambus geerntet werden - dabei werden lediglich verholzte Bambusstämme geschlagen. Das Wachstum der jungen Stämme und Triebe wird durch das Abschlagen der "alten" Stämme angeregt - und dann kommt eine besondere Eigenschaft des Bambus zum Tragen: Bambus gilt als CO2-Fixator und absorbiert besonders während des Wachstums eine relativ hohe Menge an CO2 aus der Luft und Atmosphäre.
Bio-Baumwolle
Die hier verwendete 100%ige Bio-Baumwolle folgt dem Prinzip "fair, transparent, unbedenklich": Als Mitglied der BSCI ("Business Social Compliance Initiative") wird eine faire Produktion - z.B. eine angemessene Vergütung, Diskriminierungsschutz und sichere Arbeitsschutzvorschriften - gewährleistet. Der "Organic Content Standard 100" (OCS 100) kontrolliert die gesamte Produktionskette und erfasst bspw. den genauen Anteil an ökologischem Material während der Herstellung. Der OEKO-TEX Standard 100 stellt die gesundheitliche Unbedenklichkeit von textilen und nicht-textilen Produktbestandteilen sicher.
Biokunststoffe
Biokunststoffe werden im Gegensatz zu Plastik nicht aus Rohöl, sondern vollständig oder zu überwiegenden Anteilen aus Biopolymeren, bzw. aus nachwachsenden u/o biologisch abbaubaren Rohstoffen hergestellt. Die gängigsten Ausgangsstoffe für die Herstellung sind Stärke, Zellulose und Zucker, die wiederum aus stärkehaltigen Pflanzen wie Mais, Weizen, Holz oder Zuckerrüben gewonnen werden. Derzeitig werden Biokunststoffe z.B. für Verpackungen, Büroartikel, Einweggeschirr und 3D-Druck verwendet, mit dem deutlichen Vorteil, dass viele "Wegwerfartikel" über den Kompost entsorgt und wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden können.
Steinpapier
Steinpapier ist eine Papiersorte, welche zu 80 % aus Kalkstein und zu 20 % aus Bio-Polyethylen-Harz (HDPE) hergestellt wird. HDPE kommt als Bindemittel zum Tragen. Als Ausgangsstoff werden Kalksteinpartien aus bestehenden Kalksteinbrüchen verwendet, die zu einem feinen Pulver verarbeitet werden. Steinpapier ist natürlich weiß und bedarf daher keiner weiteren Verfahren um gebleicht zu werden. Im Gegensatz zu Zellstoffpapier wird für die Produktion weder Wasser verwendet noch ein Baum gefällt. Auch behalten Erzeugnisse aus Steinpapier aufgrund der hohen Dichte Ihre Form im Zeitablauf. Die Produkte werden auf normalem Weg entsorgt und recycelt. Hier verwandelt sich das Steinpapier nun wieder in Calciumcarbonat zurück und wird wieder zu Kalkstein. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist Steinpapier wasserdicht, beständig gegenüber Fetten sowie waschbar. Die Haptik ähnelt jener von Seidenpapier.